Alte Musik am Sonntagnachmittag: „Virtuose Konzerte des Barock“

EnsemblefotoVirtuose Solist*innen des Instituts für Aufführungspraxis (v.l.): Julia Wetzel (Blockflöte, Rodriguez Palacios, Traversflöte fehlt auf dem Foto), Ron Höllein (Vielle/Barockdrehleier), Manuela Pinto und Kaspars Rumba (Chalumeaux) – außerdem Prof. Linde Brunmayr-Tutz als Initiatorin und künstlerische Betreuerin des Projekts „Virtuose Konzerte des Barock“ im Trossinger Alten Rat- und Schulhaus (Foto: HfM Trossingen/bgt)

In der Konzertreihe „Alte Musik am Sonntagnachmittag“ präsentieren Studierende des Instituts für Aufführungspraxis der HfM Trossingen immer wieder Instrumente, die im klassischen Repertoire von Aufführungen eher selten bis unbekannt sind. Im bevorstehenden Konzert wird es nun verschiedene virtuose Solo- und Doppelkonzerte des Hochbarock zu hören geben, in denen Blockflöte und Traversflöte, Drehleier und Chalumeau die Hauptrollen übernehmen werden. Prof. Anton Steck (Barockvioline) hat die musikalische Leitung des gesamten Ensembles.

Das Chalumeau hat zwar einen ähnlichen Namen wie die Schalmei, hat aber davon abgesehen nicht viel mit ihr gemein: statt einem Doppelrohrblatt benutzt das Chalumeau nur ein einfaches und ist daher ein Vorläufer der Klarinette. Als weitere Besonderheit des Abends sind mit Manuela Pinto und Kaspars Rumba gleich zwei Spieler dieser Instrumente als Solisten in Georg Philipp Telemanns Doppelkonzert für zwei Chalumeaux hören. Als Violinvirtuose war Giuseppe Tartini bekannt, wurde jedoch durch die neue Mode inspiriert, die die Traversflöte in Italien populär werden ließ und komponierte neben zahllosen Violinkonzerten auch zwei, die man außer auf der Geige auf der Flöte (Rodriguez Palacios) vortragen kann. Einen Bogen nach Frankreich schlägt Nicolas Chédeville mit seiner Bearbeitung von Werken Antonio Vivaldis, darunter die berühmten Jahreszeiten. Als Solist tritt wie vom Komponist gewünscht die Drehleier (Ron Höllein) auf, ein Instrument, das am französischen Königshof die ländliche Idylle verkörpern sollte. Zurück zu Telemann bringt uns das Doppelkonzert für Blockflöte und Traversflöte (Julia Wetzel und Rodriguez Palacios) – eine selten verwendete und doch sehr reizvolle Kombination. Prof. Anton Steck übernimmt mit Studierenden des Instituts für Aufführungspraxis den Ensemblepart der Konzerte. Die Initiative zu diesem Projekt ging von der Traversflötistin und Kammermusikerin Prof. Linde Brunmayr-Tutz aus. Man darf sich auf ein ganz besonderes Konzerterlebnis freuen.

IGARUS, die Interessengemeinschaft Altes Rat- und Schulhaus, freut sich gemeinsam mit dem Institut für Aufführungspraxis der HfM Trossingen über regen Besuch im wunderbar restaurierten ältesten Profanbau der Stadt. Die Spendenerlöse der regelmäßigen „Alten Musik am Sonntagnachmittag“ dienen seit jeher dem Erhalt des Rat- und Schulhauses.

Veranstaltungskalender der HfM Trossingen

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