vis-à-vis. Klangkunst im Würfel: „Windkraft“

Holzbläser-QuintettTrossinger Holzbläser-Quintett at work (Foto: Chen Halevi)

Die Benefizkonzertreihe von HfM-Förderverein und Volksbank Trossingen steht im Zeichen facettenreicher Musik für Holzbläser. Das geistreiche „vis-à-vis“-Programm kurz vor Pfingsten verspricht Musizierlust und Virtuosität hochkarätiger und ambitionierter Studierender im Solo, im Duo und im Quintett und repräsentiert die gesamte instrumentale Palette der Holzbläserfamilie: Vom populären virtuos-verspielten g-Moll-Quintett des kurpfälzischen Komponisten Franz Danzi am Übergang der Klassik zur Romantik bis zur „L’histoire du Tango“ des argentinischen Komponisten Astor Piazzolla, außerdem Experimentelles und Crossover.

Eintritt: 10 €, Studierende und Schüler*innen frei | kein Vorverkauf, nur Abendkasse

Vis-à-vis. Klangkunst im Würfel ist eine gemeinsame Benefiz-Konzertreihe der Volksbank Trossingen eG, des Vereins der Freunde und Förderer der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen e.V. und der HfM Trossingen zur Förderung begabter Studierender.

 

Zum Programm

Vom Übergang der Klassik zur Romantik im populären virtuos-verspielten g-Moll-Quintett des kurpfälzischen Komponisten Franz Danzi – Kammermusik im „klassischsten“ Sinne – bis zu Ian Clarkes wildem solistischen Tongemälde „The great train race“ für Flöte solo aus den 1990ern, in dem so ziemlich jede erdenkliche Technik zum Einsatz kommt, reicht das stilistische Spektrum des Programms.

Aber dazwischen hat dieses Spektrum zahlreiche weitere Facetten: Einen klangschönen Ausflug in die Spätromantik macht die chromatisch opulente Sonate für Oboe und Klavier des hierzulande eher unbekannten britischen Komponisten York Bowen (1884–1961). Die „L’histoire du Tango“ des argentinischen Komponisten Astor Piazzolla, dem 1992 verstorbenen Erfinder des Tango nuevo und König des Bandoneons, wiederum eröffnet dem Publikum in ihrer Besetzung für Querflöte und Gitarre (neben dem Klavier das einzige Saiteninstrument des Abends) ganz andere Klangsphären voller Affekte und Leidenschaften.

Das Saxophon hingegen ist, fast von Natur aus könnte man sagen, ein echter Wanderer zwischen den Welten und seine beiden Beiträge bringen dies nachdrücklich zum Ausdruck: So erklingt einerseits mit „White field“ des japanischen Komponisten und Arrangeurs Tsutomu Narita (Jahrgang 1984) ein Werk in der multistilistischen Ästhetik der (Trick-)Filmmusik und Computerspiele mit ihren durchaus eingängigen Harmonien und Melodien. Andererseits nimmt ausgerechnet das jüngste Instrument das Publikum mit in die am fernsten liegende Zeit: „Crossover“ par excellence wird erlebbar, wenn das Sax jenes berühmte „Ave Maria“ neu interpretiert, das zumeist dem vor gut 500 Jahren in Florenz lebenden Komponisten Giulio Caccini zugeschrieben wird – vielleicht aber auch erst vor 50 Jahren komponiert worden ist…

Herausragende Studierende lassen den Würfelsaal mit ihrer Klangkunst wieder einmal zu einem kammermusikalischen „Place to be“ in Trossingen werden, an dem nicht nur an den „vis-à-vis“-Abenden echter Ensemblegeist herrscht und der sinnbildlich für gelebte klingende Kooperationen in der Musikstadt steht.

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